· Vortrag

„Sie wollen uns unseren Winnetou nehmen“

Indianer und Karl May als politische Projektionsflächen

Ausgehend von der Debatte um den Kinderfilm „Der junge Häuptling Winnetou“ und das vom Ravensburger Verlag zurückgezogene Begleitbuch im August 2022 setzt sich der Vortrag mit Fragen der kulturellen Aneignung, von Fremddarstellungen des ‚indianischen‘ – oder ‚indigenen‘? – Nordamerika und dem deutschen Indianerbild auseinander. Dies ist wichtig, um zu verstehen, wie und warum Karl May und Winnetou in diesem Zusammenhang als Projektionsfläche für Debatten um „Wokeness“ und „Cancel Culture“ Begriffe dienen konnten, obwohl die meisten Deutschen den Autor und seine Kunstfigur heute nur aus Filmen kennen.

Markus Lindner ist Ethnologe an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er beschäftigt sich mit der Fremd- und Eigenrepräsentation des indigenen Nordamerika v. a. in Bezug auf Tourismus, zeitgenössische Kunst und Museen. Er ist Vorstandsmitglied des American Indian Workshop und kuratiert regelmäßig Ausstellungen.

mit Dr. Markus Lindner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethnologie, Goethe-Universität Frankfurt | 5,-€, erm. 4,-€ | ohne Anmeldung

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