Geschichte
Sammlungsgeschichten: Aus vielen wird eins

Stete Vergrößerung, Übergang in öffentliche Hand und Standortwechsel – das sind die Schlagworte, die das Geschehen rund um die Sammlungen des heutigen Übersee-Museums vor seiner Gründung prägten. Denn ganz gleich ob es sich zum Beispiel um das Naturalienkabinett der "Gesellschaft Museum" oder die Sammlungen der "Anthropologischen Kommission", des "Naturwissenschaftlichen Vereins" oder der "Historischen Gesellschaft des Künstlervereins" handelte – spätestens ab dem Jahr 1878 waren sie alle in öffentlichem Besitz und fanden als "Städtische Sammlungen für Naturgeschichte und Ethnographie" zusammen.
Gründungsjahre: Die Ära Schauinsland

Die Welt unter einem Dach: 1887 wurde der Zoologe Hugo Schauinsland zum Direktor der "Städtischen Sammlungen für Naturgeschichte und Ethnographie" berufen. Mit seiner Vision von "der ganzen Welt unter einem Dach" gab er dem Haus mit neuen Ausstellungskonzepten ein Gesicht. Am 15. Januar 1896 wurde das heutige Übersee-Museum eröffnet - und ermöglichte den Besuchern erstmals via Dioramen sowie Schaugruppen Einblicke in die Natur und Kultur ferner Länder und Kontinente.
Zerstörung und Wiederaufbau

Der Zweite Weltkrieg ging nicht spurlos an Haus und Sammlungen des Übersee-Museums vorüber. Teile der Bestände konnten im Keller eingelagert oder ins Umland verschickt werden. Der 1. Lichthof jedoch wurde am 20.12.1943 von einer Bombe völlig zerstört. Obwohl das Übersee-Museum danach als "Totalschaden" galt, konnte ein Teil der Ausstellungen schon 1949 wieder eröffnet werden. Bereits Mitte der 50er Jahre gehörte das Museum wieder zu den überregional bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Modernisierung: Stiftung und neue Ausstellungen

Innerer und äußerer Wandel kennzeichnet die Geschichte des Übersee-Museums seit dem Ende der 1990er Jahre. Der Umwandlung in eine Stiftung öffentlichen Rechts und der Einführung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Eröffnung des europaweit ersten Schaumagazins folgt seit 2001 eine grundlegende Überarbeitung der ständigen Ausstellungen des Hauses. Erste Ergebnisse sind die Ausstellungen "Ozeanien – Lebenswelten in der Südsee", "Asien – Kontinent der Gegensätze" sowie "Erleben, was die Welt bewegt" und die neueste Dauerausstellung "Afrika".