Vorträge

Einmal im Monat stellen Wissenschaftler*innen des Übersee-Museums oder andere Expert*innen aktuelle Themen rund um die Themen des Museums vor.

Ein Mann hält einen Insektenkasten in die Höhe und erklärt etwas
CC BY-SA 4.0 Übersee-Museum Bremen, Foto: Matthias Haase

Termine

Die vier edlen Wahrheiten – Vortrag mit Meditation

Die vier edlen Wahrheiten sind der Kern der buddhistischen Lehre. In ihnen ist der mittlere Weg dargelegt, der u.a. zu einem anderen Umgang mit Leid führt. Es geht einerseits darum, die Existenz von Leiden nicht zu leugnen. Andererseits sind wir dem Leiden nicht ausgeliefert, sondern können durch Integration, das Erkennen seiner Ursachen und der Hinwendung zu Stille und Freude einen bewussten Umgang finden. In dem Vortrag geht es darum, wie uns die vier edlen Wahrheiten in unserer heutigen Welt im Alltag inspirieren und unterstützen können.

Zur Person:
Dr. Simone Tosana ist Diplompsychologin und in Pädagogik promoviert. Sie meditiert seit mehr als 20 Jahren als Schülerin von Dr. Sylvia Kolk. Grundlage ihrer Meditationspraxis ist eine in die westliche Lebenswelt integrierte Form des Theravāda-Buddhismus in der Tradition von Ayya Khema. Sie ist von Dr. Sylvia Kolk zur Durchführung von Meditationskursen nach dem Konzept der Stadtpraxis autorisiert.

Besucher*innen des Vortrages erhalten ein Getränk und exklusiven Eintritt in die Sondereinstellung ab 18:30 Uhr.

mit Dr. Simone Tosana | 9,50 € / erm. 6,50 € | ohne Anmeldung, begrenzte Platzzahl (50 P.)

 

Ah­nen- und Trophäenschä­del des Über­see-Mu­se­ums aus ehe­mals Deutsch-Neu­gui­nea

Die Historikerin Bettina von Briskorn präsentiert gemeinsam mit der Anthropologin Swantje Grohmann Ergebnisse einer Recherche zu menschlichen Schädeln. Das Übersee-Museum verwahrt in seinen Beständen 130 Schädel aus dem ehemaligen „Deutsch-Neuguinea“, darunter viele mit Ton übermodellierte Schädel vom Sepik-Fluss aber auch unbearbeitete Schädel, zum Beispiel von der Insel Manus. Wie diese kulturell sensiblen menschlichen Überreste in das Museum gelangten und wie man versuchen kann sie zu „rehumanisieren“ wird Thema dieses Abends sein.

mit Swant­je Groh­mann und Bet­ti­na von Bris­korn
ohne Anmeldung | freier Eintritt für Mitglieder der Wittheit zu Bremen

Der Vortrag findet im Haus der Wissenschaft (Sandstraße 4/5, 28195 Bremen) statt.

Items out of place?

auf Englisch

A transregional and multi-perspective research collaboration into the past and future of a missionary collection from colonial Togo.

Seit Dezember 2023 arbeitet ein multidisziplinäres Team von Forscher*innen aus Deutschland, Ghana, den Niederlanden und Togo sowie Priestern eines Vodun-Schreins (in Accra/Ghana) die Herkunft einer Sammlung von Artefakten der Ewe auf. Um die 500 Gegenstände, mindestens die Hälfte davon sensibel und sakral, hat Carl Spiess, Missionar der Norddeutschen Missionsgesellschaft, zwischen 1892 und 1914 in der damaligen deutschen Kolonie Togo und der damaligen britischen Kolonie Goldküste zusammengetragen und dem Bremer Museum übergeben. Mit der Forschung möchten wir die Rolle und den Platz dieser kulturell sensiblen, sakralen materiellen Formen in der vorkolonialen Welt der Ewe in ihrem Zusammenhang untersuchen sowie die Umstände der Sammlung im Kontext der Kolonisierung und Evangelisierung bewerten, die zu ihrer Mitnahme nach Bremen führten. Wir fragen aber auch, was die Sammlung für die Menschen in Togo und Ghana heute bedeutet. Die am Projekt Beteiligten werden bei diesem Panel verschiedene Perspektiven auf die Sammlung und den weiteren Umgang damit diskutieren.

Veranstaltung findet auf Englisch statt | 5,- €, erm. 4,- | ohne Anmeldung
Gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste

 

Teilnehmer*innen des Projektes

Prof. Dr. Kodzo Gavua, Archäologe und Ethnologe am Department of Archaeology and Heritage Studies an der University of Ghana, derzeit Vorsitzender des ghanaischen Focal Team on Restitution and Reparation.

Dr. Sela Adjei, multidisziplinärer Künstler, Forscher und Kurator aus Ghana mit Abschlüssen in Kommunikationsdesign und afrikanischer Kunst und Kultur, in seiner Doktorarbeit untersuchte er die Ewe-Vodu-Kunst und Philosophie.

Dr. Mercy Klugha, Sprachwissenschaftlerin mit Expertise für alle drei Ewe-Dialekte, aktuelle interdisziplinäre Studie über die Konzeptualisierung der physischen Welt und Umwelt durch die sprachlichen und kulturellen Praktiken der Sprachbenutzer.

Christopher Voncujovi, Gründer des Afrikan Magick temple in Accra, kommt aus einer christlichen Familie aus der Volta-Region, auf Reisen nach Asien begegnete er verschiedenen spirituellen Traditionen. Dies brachte ihn dazu, die einheimische Ewe-Religion neu zu überdenken.

Kofi Voncujovi, Sohn von Christopher Voncujovi, wird als Afa-Wahrsager ausgebildet.

Dr. Kokou Azamede, Germanist, seine Forschungsgruppe LIGA (Langues, Littératures et Identités Germano-Africaines) an der Universität von Lomé, Togo, verfügt über eine große Expertise in der kritischen Erforschung des deutschen Kolonialismus in Togo.

Prof. Dr. Birgit Meyer, arbeitet an der Schnittstelle von Anthropologie, Afrikanistik und Religionswissenschaft und versucht, das Studium der Religion aus einem dekolonialen Blickwinkel neu zu denken, um den Eurozentrismus in der Wissensproduktion über Religion zu kritisieren.

Dr. Malika Kraamer, Kuratorin und Kulturhistorikerin, spezialisiert auf Ewe-Textilien seit dem 18. Jahrhundert und deren Verflechtungen mit dem Christentum und den Missionaren.

Angelantonio Grossi, Doktorand an der Universität Utrecht und arbeitet an einer Dissertation über die Aktualisierung afrikanischer indigener Spiritualität durch digitale Kommunikationsmittel.

Silke Seybold, Ethnologin und Kuratorin für die Afrika Sammlung am Übersee-Museum Bremen, arbeitet seit vielen Jahren immer wieder mit und zu der Sammlung des Missionars Carl Spiess.

30 Jahre Ende der Apartheid in Südafrika

auf Englisch

„Bridge the chasms that divide“

Englischer Vortrag mit Musik des Signum Quartett

Das Signum Quartett ist eng verwurzelt mit der Geschichte Südafrikas. Xandi van Dijk, der Bratschist des international renommierten Streichquartetts, ist gebürtiger Südafrikaner und seine Familie ein unverzichtbarer Teil der dortigen Musikszene. Die vier Musiker*innen des in Bremen beheimateten Streichquartetts möchten zum 30. Jahrestag des Endes der Apartheid die Geschichte Südafrikas nach Bremen holen. Dazu laden sie u.a. zu einem Vortrag zweier in Südafrika lebender Komponisten ein, die während dieser Zeit dort lebten und es heute noch tun. Außerdem erhalten die Zuhörer*innen Einblick in die Kunst der traditionell afrikanischen Musik. Nach dem Vortrag sind die Besucher*innen eingeladen mit Komponisten und Musiker*innen ins Gespräch zu kommen.

Der Vortrag wird gehalten von Dizu Plaatjies und Neo Muyanga.

mit dem Signum Quartett – Florian Donderer, Annette Walther, Xandi van Dijk, Thomas Schmitz
Im Museumseintritt enthalten

Ohne Anmeldung