· Vortrag

Items out of place?

A transregional and multi-perspective research collaboration into the past and future of a missionary collection from colonial Togo.

Seit Dezember 2023 arbeitet ein multidisziplinäres Team von Forscher*innen aus Deutschland, Ghana, den Niederlanden und Togo sowie Priestern eines Vodun-Schreins (in Accra/Ghana) die Herkunft einer Sammlung von Artefakten der Ewe auf. Um die 500 Gegenstände, mindestens die Hälfte davon sensibel und sakral, hat Carl Spiess, Missionar der Norddeutschen Missionsgesellschaft, zwischen 1892 und 1914 in der damaligen deutschen Kolonie Togo und der damaligen britischen Kolonie Goldküste zusammengetragen und dem Bremer Museum übergeben. Mit der Forschung möchten wir die Rolle und den Platz dieser kulturell sensiblen, sakralen materiellen Formen in der vorkolonialen Welt der Ewe in ihrem Zusammenhang untersuchen sowie die Umstände der Sammlung im Kontext der Kolonisierung und Evangelisierung bewerten, die zu ihrer Mitnahme nach Bremen führten. Wir fragen aber auch, was die Sammlung für die Menschen in Togo und Ghana heute bedeutet. Die am Projekt Beteiligten werden bei diesem Panel verschiedene Perspektiven auf die Sammlung und den weiteren Umgang damit diskutieren.

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt | 5,- €, erm. 4,- €| ohne Anmeldung
Gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste

 

Teilnehmer*innen des Projektes

Prof. Dr. Kodzo Gavua, Archäologe und Ethnologe am Department of Archaeology and Heritage Studies an der University of Ghana, derzeit Vorsitzender des ghanaischen Focal Team on Restitution and Reparation.

Dr. Sela Adjei, multidisziplinärer Künstler, Forscher und Kurator aus Ghana mit Abschlüssen in Kommunikationsdesign und afrikanischer Kunst und Kultur, in seiner Doktorarbeit untersuchte er die Ewe-Vodu-Kunst und Philosophie.

Dr. Mercy Klugha, Sprachwissenschaftlerin mit Expertise für alle drei Ewe-Dialekte, aktuelle interdisziplinäre Studie über die Konzeptualisierung der physischen Welt und Umwelt durch die sprachlichen und kulturellen Praktiken der Sprachbenutzer.

Christopher Voncujovi, Gründer des Afrikan Magick temple in Accra, kommt aus einer christlichen Familie aus der Volta-Region, auf Reisen nach Asien begegnete er verschiedenen spirituellen Traditionen. Dies brachte ihn dazu, die einheimische Ewe-Religion neu zu überdenken.

Kofi Voncujovi, Sohn von Christopher Voncujovi, wird als Afa-Wahrsager ausgebildet.

Dr. Kokou Azamede, Germanist, seine Forschungsgruppe LIGA (Langues, Littératures et Identités Germano-Africaines) an der Universität von Lomé, Togo, verfügt über eine große Expertise in der kritischen Erforschung des deutschen Kolonialismus in Togo.

Prof. Dr. Birgit Meyer, arbeitet an der Schnittstelle von Anthropologie, Afrikanistik und Religionswissenschaft und versucht, das Studium der Religion aus einem dekolonialen Blickwinkel neu zu denken, um den Eurozentrismus in der Wissensproduktion über Religion zu kritisieren.

Dr. Malika Kraamer, Kuratorin und Kulturhistorikerin, spezialisiert auf Ewe-Textilien seit dem 18. Jahrhundert und deren Verflechtungen mit dem Christentum und den Missionaren.

Angelantonio Grossi, Doktorand an der Universität Utrecht und arbeitet an einer Dissertation über die Aktualisierung afrikanischer indigener Spiritualität durch digitale Kommunikationsmittel.

Silke Seybold, Ethnologin und Kuratorin für die Afrika Sammlung am Übersee-Museum Bremen, arbeitet seit vielen Jahren immer wieder mit und zu der Sammlung des Missionars Carl Spiess.

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